Naiomie Vlad-Distrikt 10-Im Füllhorn
Gerade atmete Naiomie erleichtert aus, da erschien ein Schatten vor ihr. Chris. Einer der Karrieros war auf die selbe Idee wie sie gekommen.
Sie könnte sich ohrfeigen. Wahrscheinlich hatte er sie entdeckt, denn er drehte sich um, und starrte sie an. In seinem Händen die Waffen.
Naiomie schluckte, und umklammerte ihren Bogen fester.
Hier war sie in die Ecke gedrängt, wenn sie hier blieb, würde der Karriero sie wahrscheinlich töten, wenn sie raus ging, die Mutation.
Zögernd begann sie zu sprechen, und starrte ihn ohne zu blinzeln an. Falls du vor hast mich zu töten, ich habe nicht wirklich Bock auf Schmerzen. Kannst du später auch machen, wenn die Mutation tot ist, auch wenn ich mich dann auch nicht wirklich darüber freuen würde.
Aber ich denke, in diesem Moment sollten wenigstens ein paar Tribute das Monster zusammen besiegen, einer reicht da nicht. Und wirklich-Ihr Karrieros seid momentan ziemlich an verschiedenen Orten, und...seid nicht wirklich dafür bekannt Mitgefühl zu haben, oder andere zu retten. Außer ihr braucht sie noch.
Wahrscheinlich würde ihn ihre Worte ärgern, doch sie starrte ihn immer noch durchddringend an, hob eine Augenbraue, und stand unbeweglich da. Würde er sie angreifen, würde er nicht unverletzt davon kommen. Und sogar ein Karriero war schlau genug zu kapieren, das momentan mehrere Tribute mit Waffen benötigt waren. Ich weiß, ihr müsst mindestens 5 töten, und so...macht sicher Spaß Menschen zu töten, nicht? Sie leckte sich mit ihrer Zunge über die Lippen, verzog ihre Lippen ein wenig spöttisch, und verschränkte die Arme. Achtete aber darauf,
wenn es nötig war, schnell genug den Bogen rauszuholen. Ich will dir nur eines raten: Ihr erhaltet keine Ehre ,wenn ihr tötet. Habt ihr eigentlich bei eurer Familie je Liebe erfahren? Je Freundschaften geschlossen? Ich kann mir nicht vorstellen, wenn so etwas in eurem Leben exestiert, weshalb ihr euch freiwillig meldet. Für die Ehre? Es klingt kitschig, ja. Aber ich bin hier, um für mein früheres Leben zu kämpfen. Für Freundschaft. Für Familie. Meine Familie. Naiomie betrachte scharf den Karriero, versuchte jede auch nur kleinste Bewegung auszumachen, wie ein Zucken im Handgelenk oder anderes. Sie würde sehen, wenn er seine Waffe zog, und zielte. Sie würde ausweichen können, sich wehren. Kämpfen, kämpfen für etwas. Sie hatte einen Grund zu kämpfen. Sie bekam ihre Kindheit, ihr Leben, ihre Familie zurück.
Ihr war es egal, wenn sie Ehre bekam. Es war ihr egal wenn ihr jemand auf die Schulter klopfte, und sagte "Gut gemacht.".
Was hatten die Gewinner der letzten Jahre gut gemacht? Töten war nichts, wofür man gelobt werden sollte. Töten war falsch. Aber wenn man gekämpft hatte, gekämpft bis man starb, nie aufgegeben hatte, nur für diesen einen Grund. Familie. Dann konnte man stolz sein. Wie konnte man stolz sein, wenn man für nichts als falsche Ehre gekämpft hatte? Wenn man zufällig ausgewählte schwächliche meist jüngere Tribute umbrachte, konnte man nicht stolz sein. Jeder konnte Töten. Jeder der Waffen hatte, konnte Töten. Mit und auch ohne Grund.
Man brauchte keine Ehre. Es war nicht heldenhaft, viele getötet zu haben. Überlebt zu haben. Für den falschen Grund.
Es war heldenhaft, wenn man für Familie, Freundschaft und Liebe kämpfte. Oder starb. In einem Jahr, würde sich kaum noch jemand an die Tribute dieser Hungerspiele erinnern. Nicht wer man war, wie man starb, wie man sich verhielt. Die Gewinner waren auch bald vergessen. Bei den Distrikten der Karrieros war es normal zu töten und zu kämpfen. Normal. Warum war man stolz, kämpfte für Ehre, kämpfte um sich zu beweisen, wegen etwas normalem, das jeder in diesen Distrikten tat. Warum war man stolz, wenn man seine eigenen Freunde tötete? Warum?
Karrieros hatten eine andere Denkweise. Sie waren wie das Kapitol. Unmenschlich.
Sie wusste, das der Karrieros, Chris , nicht verstand. Wie auch? Er war ein Karriero. Er würde sie auslachen, sie ohne mit der Wimpern zu zucken töten, wie jedes der anderen Opfer der Karrieros.
Wenn du versuchen möchtest, mich zu töten, tue es. Gleichgültig sah sie ihn finster an. Aber falls du denkst, ich tue dir den Gefallen wie fast jeder andere Tribut rum zuflennen, dich zu bitten mich zu verschonen, und mich verstecke, da muss ich dich enttäuschen. Ich biete dir diese Show nicht. Und ich rate dir noch was, falls du zu den Karrieros gehören solltest, die jetzt total rasend vor Wut werden, und sich total krank und aggressiv benehmen, solltest du dich abregen. Wenn du jetzt anfängst zu lachen oder von oben auf mich spöttisch herabblickst, solltest du leise sein, und dich näher an die Wand drücken, denn die Mutation wird es sonst zu leicht haben, dich zu töten.
Naiomie lächelte zuckersüß. Wie gerne ich das auch sehen würde, da du mich eh oder einer deiner Freunde da draußen eh töten wirst, im Laufe der Zeit in der Arena, wird es dann auch ein wenig brenzelig für mich, da ich ja leider auch hier drin stehe. Und falls die Mutation gut riechen kann, wäre es auch nicht ratsam, viel Blut zu vergießen. Und damit meine ich nicht nur meines.
Und falls du so tust, als wärest du total ruhig, oder es auch bist, und versuchst möglichst überraschend deine Waffe zu ziehen, ich durchschaue das. Außerdem wäre es ziemlich ungünstig für dich, wenn du versuchst mich zu töten. Weißt, wir sind im Füllhorn, nicht wirklich groß, und ich denke sogar ein Schwert, das du mir in den Bauch rammst, wird mich nicht daran hindern, noch einen allerletzten Pfeil abzuschießen, der genau in sein Ziel treffen wird. Und weißt du, was ich dann tun werde, Chris? Ich werde lächelnd zusehen wie der Pfeil dein Schei*herz durchbohrt, und blutend zu Boden fällst. Und ich werde diesen Anblick genießen. Ich werde zusehen, wie du langsam stirbst, und als letztes an alle deine Opfer denkst, die du umgebracht hast, und wie stolz du sein kannst, während ich an meine Familie denken. Wenn du stirbst, was denkst du, wird man in deinem Distrikt über dich sagen? Sie werden sagen, das du schwach warst. Schwach. Und sie werden dich vergessen. In meinem Distrikt wird meine Familie um mich trauern, sie werden sich ihr Leben lang an mich erinnern, sagen wie tapfer ich war, und das ich nicht aufgegeben habe. Ich werde immer ihr Kind bleiben. Genauso wie du immer der Versager sein wirst.
Naiomie lächelte ihn betont freundlich an, und sagte: Aber das wird doch nicht passieren, nicht war, Chris?
Wahrscheinlich denkst du, ich hätte Angst, oder? Leider muss ich dir auch diesmal die Freude an der Angst eines Tributes nehmen. Ich habe keine Angst. Hatte ich nie. Werde ich nie. Weil ich weiß, das ich nicht umsonst gestorben bin. Ich habe einen anderen Tributen ermöglicht zu überleben. Seine Familie wieder zu sehen. Selbst wenn es ein Karriero ist, der gewinnt. Ich war einer der Tribute, die ihm den Sieg ermöglicht haben., mit einem dramatischen Seufzer sah sie ihn wieder an. Bin ich nicht gut? Ich kann echt berührend mit Worten umgehen, nicht war, Chris? Ich, ein kleines junges Mädchen, was da vor dir steht, dir eine kleine Rede über Freundschaft hält, und das es falsch ist, was ihr tut, nicht war? Das haben schon so viele andere vor mir versucht? Aber weißt du? Ohne die Karrieros wären die Hungerspiele doch nur halb so spannend. Fast hätte Naiomie sich verbeugt, sie wusste, er musste nur zur Waffe greifen, und sie war tot. Er dann aber auch. Aber sie würde nicht umsonst sterben. Standhaft wie eine Statue richtete sie sich zwei Meter von ihm entfernt auf, und sah ihn an. Beobachtete jede einzelne Reaktion und Bewegung, und wartete.
Am Eingang des Füllhorns sah sie Lend, und schrie ihm zu: Na, willst du auch an unser kleinen Unterhaltung unter Freunden teilnehmen? Ein Tipp. Vielleicht könntest du die Augen der Mutation mit Insektenspray einsprühen, dann kann es nichts mehr sehen. , spöttisch betrachtete sie ihn, sah aber zu spät, das er einen Pfeil aus seinem Blasrohr zog, und ihn aufs Füllhorn richtete. Jaden..., whisperte sie, doch da hatte Lend den Pfeil schon losgelassen, und sie konnte nur hoffen, das Jaden rechtzeitig auswich.
Wenn du wirklich vorhast mich zu töten, was ich nicht bezweifle, erzähl mir mal ein bisschen von dir. Ich möchte meinen Mörder in die Augen sehen, wenn er mich tötet. Möchte wissen, wer er ist. Beweise mir, das du kein jämmerlicher Waschlappen bist, wie die anderen, Hmm...? Töten kannst du mich danach. Also, was ist dein Lieblingsessen? Hast du Familie? Was ist dein Lieblingstier und Farbe?
Komm schon, erzähl mir etwas über dich-Einen Mörder. Wir sind eh alles Mörder. So sind Menschen nun mal. Wir sind Menschen.
Sie zuckte mit den Schultern und lachte trocken.Wir sind Menschen...
Naiomie wusste, das sie Chris nervte, vielleicht ihn sogar reizte, während sie ihm eine typische 'Ich bin so lieb, du nicht ' Moralpredigt hielt, doch sie blickte ihn erwartungsvoll an, und wartete auf den Moment, wo er seine Waffe zog.
Ihr Ziel war es nicht Zeit zu schinden. Was brachte Zeit? Was würden ein paar Sekunden oder Minuten bringen, in denen sie noch leben durfte. In der Arena hatte dies keinen Wert. Sie wollte nicht freiwillig noch länger in der Arena verbringen, aber sie war froh, das sie nicht in der trockenen Hitze draußen sterben musste.



Mann, klingt das nach einer typischen Moralpredigt^^