„Was?! Die Sonne steht im Zenit? Das kann doch gar nicht möglich sein...“ Connor raufte sich die Haare. Das entsprach nicht natürlichen Gegebenheiten! Doch dann fiel ihm ein, dass dies die Hungerspiele waren. Die Spielmacher machten eh, was sie wollten. „Okay, wir sollten nicht, wie eigentlich geplant, zum Vulkan gehen. Uns ist sowieso schon heiß, die Hitze, die der Vulkan jetzt ausstrahlt, wird nicht zu unserer Abkühlung beitragen. Lass uns daran vorbeigehen und hoffen, dass wir irgendwo Wasser oder Vorräte finden.“ Connor setzte sich, nachdem er sich versichert hatte, dass es Abby gut ging, wieder in Bewegung und rupfte sein Messer aus einem Baum, in welches er es zur Orientierung hineingeschlagen hatte. „Okay. Lass uns mal durchgehen, was wir haben. Wir haben zwei Boote oder was auch immer das sein soll, stabile Blätter, vier Messer, zwei Dosenöffner und einen Affen, sowie eine tote Schlange. Ich finde, dafür, dass wir noch keinen Rucksack haben, sind wir ziemlich gut.“ Connor konnte nicht anders, er musste grinsen. Falls sie einen Rucksack mit etwas zu essen finden würden, und etwas Wasser, dann wäre alles geritzt. Vielleicht noch das eine oder andere Messer und er würde sich ein wenig sicher fühlen. Naja, man kann nicht alles haben. Außerdem musste er auch an einen Unterschlupf denken. Auf einmal blitzte etwas in der Ferne vor ihm auf und er runzelte die Stirn. Was war das denn? Er verschnellerte seine Schritte und blickte suchend umher. Er blieb wie angewurzelt stehen, als sich etwas riesiges vor ihm aufbaute.
Still alive: Connor Lee Sanders, Distrikt 5 - Tribut der 5. Hungerspiele
Ich muss clashen, ich muss fighten, Meinem Team den Weg bereiten, All for One - jeder für sich, Wer Feind ist war mal Freund für mich, Wollt frei wie ein Vogel sein, jetzt bin ich vogelfrei allein, Kein Held mehr, doch ein Antiheld, Mich stört's nicht, bald gehört mir die Welt!
Durch die Hitze musste Selene immer langsamer gehen und langsam machte sich auch ein Gefühl von Hunger in ihrem Magen breit. Dazu kam ihr Durst. Es war zum verrückt werden! Sie lief schon so lange durch den Wald, zerkratzte sich dabei Arme, Hände und Gesicht, wurde von Mücken zerstochen. Dabei fand sie nichts, wirklich gar nichts. Kein Rucksack, von denen die Rede gewesen war, kein kleiner Bach, nicht einmal ein paar essbare Beeren. Von Tieren wollte sie nicht mal anfangen zu denken. Die Kolibris, die überall herum flogen hätte sie sicher erwischen können... sofern sie einen Bogen gehabt hätte. Aber es gab ja kein Füllhorn! Nach einer Weile setzte Selene sich auf einen Baumstamm und verschnaufte. Sie schien krampfhaft zu überlegen, was sie jetzt am Besten machen könnte. Vielleicht... kann ich mir ja auch selbst einen Bogen bauen...? Ihr Blick wanderte zu einigen Ästen und Pflanzen. Vieles wirkte wirklich stabil genug. Dann stand sie auf und lief zu einem leicht gebogenen Ast, der einige Meter vor ihr auf dem Boden lag, hob ihn auf und testete, ob er stabil genug war. Tatsache. Das ding hält. Dann begutachtete sie ihn noch etwas mehr. Die richtige Form hat er auch. Fehlt nur noch eine Sehne. Mit dem Ast in der Hand lief sie an einigen Pflanzen vorbei. Nach kurzer Zeit beugte sie sich zu einer Art von Gras runter, wessen Halme so lang und reißfest schienen, dass man daraus eine Kordel drehen konnte. Dieses Gras schnitt sie mit ihrem Messer ab und setzte sich damit hinter einen Baum. Sekunden später begann sie die Halme zu verdrehen und in Kordelform zu bringen. Als sie damit fertig war spannte sie die Graskordel in den Ast ein. Ein zufriedenes Lächeln zierte Selenes Lippen. Jetzt brauche ich bloß noch ein paar Pfeile. Plötzlich begann Selene leicht zu röcheln. Sie musste husten und ihre Augen fingen an zu tränen. Ihre Pollenallergie meldete sich. Fast schon verzweifelt blickte sie sich um. Es würde nicht lange dauern, bis ihr die Luft weg blieb. Eine Blume, wohl nicht in ihrem Sichtfeld, verteilte überall ihre Pollen. Selene musste hier weg! Orientierungslos schnellte sie durch den Dschungel, unbewusst Richtung Süden. Je weiter sie lief, desto freier wurden wieder ihre Atemwege, dennoch war es schwer Luft zu bekommen. Das Mädchen aus dem zehnten Distrikt rannte weiter, wollte genug Abstand zwischen sich und der Pflanze haben, dabei steuerte sie nichtsahnend auf eine Zweiergruppe Tribute zu.
Amaya war den Fluss noch nicht weit entlang gegangen, vielleicht gerade mal 200 Meter, da blieb sie stehen. Es wäre möglicherweise doch besser den Rucksack jetzt schon zu kontrollieren und im Vergleich zu vorhin, als sie ihn an dem Baum gefunden hatte, war es schon später. Doch hier wollte sie ihn nicht auspacken. Hier am Wasser würden zu viele Tribute Trinkwasser suchen, sich bei dieser drückenden Hitze abkühlen wollen. Man hätte man sie zu leicht entdeckt, hätte sie zu früh schon ausschalten können, würde sie am Fluss bleiben. Und doch wollte sie ihn nicht wirklich verlassen. Es könnte das einzige Trinkwasser sein. Unsicher sah sich das Mädchen um, schaute nach links, nach rechts. Blickte hinter sich und nochmal nach vorne. Dann sah die Braunhaarige nach oben zu den hohen majestätischen Dschungelbäumen. Würde sie da hoch klettern würde man sie nicht sehen können. Außerdem könnte ich mir so einen Überblick über die Arena verschaffen. Ich könnte ganz in Ruhe meine Sachen kontrollieren und einen Plan machen. Ja. Sie würde auf einen der Urwaldriesen klettern. Amayas Entschluss stand fest. Sie lief das kurze Stück über den Kiesstrand bis zum Waldrand und etwas mehr in den Wald hinein. Die Tributin aus Distrikt 6 war bedacht darauf einen hohen und leicht zu besteigenden Baum zu finden, was hier nicht einmal das Problem war. Nach wenigen Augenblicken der Suche rückte sie ihren Rucksack zurecht und griff nach einem dicken, weit unten hängenden Ast und zog sich daran noch oben. Diese Aktion wiederholte sie einige Mal, bis sie bei der Mitte der Höhe angekommen war, sich an einer kräftigen Liane festhielt und vorsichtig nach unten spähte. Der Boden schien zu schwanken...oder war sie es? Es war wirklich verdammt hoch und sie verstärkte ihren Griff um die Liane. Hilfe, hoffentlich komm ich da wieder heil runter... Sie atmete tief ein und aus, dann stieg sie weiter nach oben. Kam es ihr nur so vor, oder wurde es mit jedem Meter, mit jeder Anstrengung und mit jede Minute immer heißer? Vorsichtig wischte sie sich mit einer Hand den Schweiß ab, atmete etwas schwer. Nur noch.."Nur noch ein paar Meter", keuchte sie leise, versuchte sich mit ihren Worten in ihrer Tat selbst zu bestärken. Dann hatte sie es endlich geschafft. Amaya schob sich die letzten Zentimeter und mit, vor Anstrengung geröteten Kopf, durch die Baumkrone und füllte ihre Lungen mit der stickigen Luft, während ihr Blick die Landschaft überflog. Zuerst Blickte sie in den weiten blauen, kaum bewölkten Himmel. Sie orientierte sich an der Sonne, wessen Himmelsrichtung sich wo befand, doch das war durch ihren Stand schwierig ab zu schätzen. Es war grade erstmal Vormittag und doch schien es, als würde die Sonne ihrem Höhepunkt immer näher kommen. Aber daran konnte sie sehen, wo sich ungefähr Süden befinden musste. Sie richtete ihren Blick auf die Landschaft. Bäume über Bäume, dazwischen schlängelten sich einige Flussarme und es gab einen gewaltigen und bedrohlichen Vulkan. Der musste das Zentrum der Arena bilden. Auch taten sich ab und zu einige Eben auf. Sah sie nach links, so konnte sie die Grasfläche mit den Tributensockeln sehen und einige Gestalten, aus der Entfernung nur so groß wie Ameisen. Das mussten die Karrieros sein... und einige andere Tribute, welche sich trotz Startschuss noch nicht von ihren Sockeln bewegt hatten. Sie waren für die Tribute aus 1, 2 und , so glaubte Amaya, 4 einfach auszuschalten... Fürs erste hatte sie genug gesehen und stieg einige Äste wieder nach unten, bis sie auf einem breiten Ast halt machte, den Rucksack ab nahm und sich damit vorsichtig mit dem Rücken gegen den Baumstamm lehnte und schlussendlich auf dem Ast saß. Dann öffnete sie den Reißverschluss und kramte mit der Hand darin umher. Das erste was sie heraus holte war ein Kurzschwert. Praktisch, dachte Amaya, obwohl sie nicht wirklich damit geübt war. Sie hatte nun etwas, womit sie sich besser verteidigen könnte, solltes es zu einem Angriff kommen. Dann nahm sie die Aluminiumflasche hervor und prüfte, ob sich etwas darin befand. Fehlanzeige. Aber das Mädchen würde sie unten am Fluss füllen, also war es nicht so schlimm, dass die Flasche leer war. Als letztes griff sie nach dem Seil, was zusammen gerollt bis unten lag. Amaya schätzte es mindestens auf 9 bis 10 Meter länge. Dann verstaute sie ihre Sachen wieder im Rucksack und lehnte sich erschöpft an den Baumstamm an. Endlich konnte sie für einen Moment durchatmen. Und solang es so heiß war, wäre der Abstieg zu kraftaufwendig und gefährlich. Aber unnütz herumsitzen wollte sie auch nicht. Stattdessen begann sie ihre weitere Vorgehensweise zu planen.
(Und Ashton kommt wieder etwas später ;D)
~// Amaya Levinin // Tribut der 5. Hungerspiele // Ein einfaches Mädchen aus Distrikt 6 //~
~// Ashton Traves // Tribut der 5. Hungerspiele // Eine vergebliche Suche nach Vertrauen //~
Abigail Rowes / Distrikt 8 / südlich des Vulkans, am westlichen Ende der Ruinen
Abby stand der Mund offen, als sie und Connor vor dem riesigen Gebilde zum Stehen kamen. „Was ist das?“, fragte sie, doch diesmal wusste ihr Verbündeter auch keine Antwort. Es sah aus wie eine Ansammlung aus willkürlich gewürfelten Steinen und alten Häusern. Es war jedenfalls riesig und ziemlich verfallen. Ranken und Efeu hatten sich ihren Weg gesucht und diesen augenscheinlich zwischen den maroden Steinen auch gefunden. Abby zog ihren Pferdeschwanz enger und stemmte die Fäuste in die Hüften. Was sollten sie jetzt tun? Auf gut Glück in das verfallene Gebäude gehen und dort auf Schutz und Wasser hoffen? Dieser Plan klang selbst für Abbys ungeübtes Gehirn eher riskant. Aber hier draußen brütete noch immer eine unerträgliche Hitze, die ihnen mehr Wasser aus dem Körper raubte, als es ihnen gut tat. Plötzlich wurden beide jedoch abgelenkt: Der Affe, der ihnen bisher so treu Gesellschaft geleistet hatte, fing an zu kreischen und sprang an einem nahen Baum hoch. Schon bald war er nicht mehr zu sehen und Abby sah Connor verwirrt an. Wieso floh das Tier ausgerechnet jetzt? Sprach ja nicht gerade für die Vertrauenswürdigkeit der Ruinen. Auf einmal gebot Connor ihr jedoch, mucksmäuschenstill zu sein und Abby blieb wie angewurzelt stehen. Da hörte sie es auch – brechende Äste und Rascheln, das immer näher kam. Direkt hinter ihnen. Augenblicklich schoss Abby das Herz in die Hose und es war ihr, als würden ihre Eingeweide mit Eiswasser durchflutet werden. Jetzt war es also doch aus. Die Karrieros hatten sie gefunden und würden sie beide grausam umlegen. Kurz schloss sie die Augen und wappnete sich, dann riss sie sie wieder auf, bereit ihrem Schicksal ins Auge zu blicken. Doch der Anblick, der sich ihr jetzt bot, überraschte Abby und ihre schmalen, leicht mandelförmigen Augen verengten sich noch weiter. Es war ein Mädchen, das sich da durchs Unterholz kämpfte – ihre langen braunen Haare wehten hinter ihr her. Sie wirkte jedoch ihrerseits ganz schön gehetzt, als sei etwas hinter ihr her, vor dem sie um jeden Preis fliehen wollte. Mit rotem Gesicht und wildem Blick schlug sie jegliche Pflanzen zur Seite, die sich ihr in den Weg stellten. Abby verkrampfte ihre Hände unwillkürlich zu Fäusten. Sie hatte im Training wenig Aufmerksamkeit auf ihre Gegner verwandt, also hatte sie keine Ahnung, aus welchem Distrikt das Mädchen stammte. Nur ein weiterer in der Reihe ihrer vielen taktischen Fehler. Eins wusste sie jedoch: Eine Karriero war sie nicht. „Was machen wir jetzt?“, flüsterte sie mit zittriger Stimme Connor zu. Noch waren sie unentdeckt geblieben, doch das würde nicht lange so bleiben, denn das Mädchen lief direkt auf sie zu. „Gib mir dein Taschenmesser“, knurrte Connor ruhig und Abby gehorchte sofort. Obwohl er ihr nach dem Schlangenangriff ihres zurückgegeben hatte, damit sie sich verteidigen konnte, handelte sie instinktiv. Auch wenn sie damit unbewaffnet war, half jegliches Utensil in Connors Händen ihnen hundertprozentig mehr, als in ihren, so hoffte sie jedenfalls.
Keuchend blieb das schwarzhaarige Mädchen stehen, als sie auf eine lichte Stelle kam und stütze sich mit ihren Armen ab. Ihr Oberkörper war nach unten gebeugt, die Hände ruhten auf den Beinen. Sie atmete schwer, schnappte nach Luft. Sie atmete soviel der stickigen Waldluft ein, dass ihre Lungen zu schmerzen begannen. Darauf wurde ihr Körper von starken husten geschüttelt. Sie versuchte gleichmäßig und ruhig zu atmen. Mit einer halben Kopfdrehung sah sie nach hinten. Hatte sie genug Abstand zwischen sich und diese verdammten Pflanze gebracht? Vorsichtig richtete sie ihren Oberkörper wieder auf und sah nach vorne. Ihr Taschenmesser noch immer fest umklammert, trat Selene zwei Schritte zurück, als sie die beiden Tribute nur 20 Meter entfernt, vor sich sah. Ihr Blick viel sofort auf den Jungen. Distrikt 5. Ob er mich angreifen wird? Wenn ja dann... Bei diesem Gedanken huschte ein leichtes Grinsen über ihre Lippen. Zwar hatte sie keine Pfeile für ihren Bogen, aber dafür das Messer. Und jeder hatte beim Training sehen können, wie geübt sie im Umgang damit war. Sie ging in Verteidigungsstellung. Selene würde nur töten, wenn er sie wirklich angreifen würde. Kurz viel ihr Blick auch auf das Mädchen, doch sie schien keine große Gefahr im Moment. Dann fokussierte sie ihren Blick wieder auf den Jungen, ließ ihn nicht mehr aus den Augen.
Diese verdammten Mücken! Inzwischen war der junge Ashton vollkommen zerstochen und hatte vom ständigen kratzen bereits blutige und brennende Flecken. Zudem hefteten ihm Haare und T-Shirt am Körper, da er inzwischen so verschwitzt war, dass man glauben könnte, er hätte in einen Fluss gebadet. Das war es, was er jetzt am liebsten machen würde. Seine Haut mit frischen Wasser reinwaschen, gleichzeitig die trockene Kehle mit Wasser fluten. Seine Zunge klebte bereits an seinem Gaumen. Es war zum verrückt werde! Total in rage schlug er sich seinen Weg durch den riesigen Dschungel, dass er dabei oft Mals im Kreis lief merkte er gar nicht.Nochmal sah er nach oben aber es war kein Durchblick in dieser Decke aus Blättern, Ästen und Lianen. Erschöpft blieb er stehen, lehnte sich gegen einen Baum und hielt sich die Hand vor die Stirn. Also... erstmal nachdenken. Ich brauchen etwas zu trinken, einen dieser Rucksäcke und einen Unterschlupf für die Nacht. Dann muss ich noch den Weg zum Vulkan finden, obwohl... Nein ich brauche eine andere Rute. Warum bin ich nicht früher darauf gekommen! Zum Vulkan laufen doch bestimmt so viele und außerdem könnte ich ihn mit meiner Hand eh nicht hoch klettern. Na schön, dann werde ich.. ich werde Trinkwasser suchen. Dabei wanderte sein Blick zu einigen Lianen. Oder freischeiden. Er lächelte zufrieden. Im Training hatte er gelernt, dass man auch aus Lianen Wasser gewinnen konnte. Das Messer noch immer in der Hand, ging er auf eine breite Liane zu, machte zwei Einkerbungen rein und wartete, bis schließlich eine Flüssigkeit begann, hinaus zu tropfen. Schade. Sie war trüb, leicht milchig, davon konnte er nicht trinken. Ashton ging einige Meter weiter, bis er zu einer anderen Liane kam und fügte auch dieser Einkerbungen zu, wartete bis sie anfing zu tropfen und strahlte erleichtert, als klares Trinkwasser heraus floss. Sofort hielt er seinen Kopf darunter und lies das Wasser in seinen Mund laufen. Das tat gut. Nun konnte er fürs erste weiterlaufen, ohne Angst haben zu müssen, kein Wasser mehr zu finden. Mit neuer Kraft machte er sich wieder auf den Weg, um einen geeigneten Unterschlupf und hoffentlich auch einen Rucksack zu finden.
~// Amaya Levinin // Tribut der 5. Hungerspiele // Ein einfaches Mädchen aus Distrikt 6 //~
~// Ashton Traves // Tribut der 5. Hungerspiele // Eine vergebliche Suche nach Vertrauen //~
Stirnrunzelnd beugte Jason sich ein wenig zu seiner Distriktpartnerin hinab, um ihre Worte zu hören. "Klingt gut. Ich schlage vor, wir schicken einfach jemanden von uns rüber, der mal nachsieht.", schlug er vor und sah zu Marlene hinüber, die sich inzwischen auch zu ihnen gesellt hatte. Freudig nahm er war, dass sie einen Rucksack bei sich trug. "Gut so. Hast du schon nachgeschaut, was drin ist?", fragte er und sah sie erwartungsvoll an. Hoffentlich Waffen. Mit einem einzelnen Taschenmeser würde er nicht weit kommen. Leicht gedankenverloren ließ er seine Finger über die Narbe streichen, die quer über seinen Wangenknochen verlief. Sie war ein Merkmal seiner Kampfübungen. Dabei schlug er unbewusst gegen eine der unzähligen Mücken, die hier herumschwirrten. "Verdammt!" Leise fluchend zuckte er zusammen, als das Vieh ihn ins Gesicht stach und ein nerviges Jucken entstand. Na toll. Elijahs kleine Tätigkeiten waren unbemerkt geblieben und so sah Jason milde überascht auf, als sein Verbündeter mit einem Fisch ankam. "Wenn du den jetzt noch braten kannst - prima.", meinte er spöttisch. Er ließ sich zu einem kleinen Lächeln herab, wischte die verschwitzten Hände an seinen Stoffhosen ab und begann dann, mit einem schmalen Stock in den Boden eine grobe Karte der Arena einzuzeichnen, soweit er sehen konnte. Der Vulkan lag direkt hinter den Bäumen und legte man den Kopf in den Nacken, so konnte man den dunklen Krater erkennen. Dann kritzelte er mit seinem Stock die Distriktnummern oder Namen der anderen Tribute in den Sand. "Diese Rush aus Drei ist wahrscheinlich noch bei den Sockeln. Ihren Distriktpartner habe ich seit dem Start nicht mehr gesehen, aber er müsste ungefähr südlich geflohen sein,den Fluss entlang. Die anderen Wege sind wir eigentlich alle nachgegangen. Die Kleine aus Fünf, July Winter, hat sich südlich im Wald versteckt, genauso wie beide aus Sieben.", beendete er seine kleine Ansprache. "Die restlichen habe ich seit Anfang der Spiele nicht mehr gesehen."
"Aber das ist ja...Emma!" "Das ist ein Frosch!" (* "Swinging St. Pauli", Zitat von Max und Beate)
Connor Lee Sanders / Distrikt 5 / bei Abigail und Selene
Connor spannte sich an. War dies jetzt sein erster Kampf? Musste er jetzt ein Menschenleben aufs Spiel setzen? Er wollte nicht. Andererseits wollte er aber auch nicht sterben. „Du kommst aus Distrikt 10, oder? Denkst du, du kannst uns schlagen? Wir sind immerhin zu zweit, und du bist alleine. Geh einfach wieder weg! Wir haben keine Lust auf einen Kampf! Nimm einen anderen Weg und wir werden dir nichts tun! Andernfalls gilt das leider nicht.“ So sehr Connor einen Kampf vermeiden wollte, die Ruinen wollte er lieber ohne einen Schatten untersuchen. Außerdem musste er auch an Abby denken. Ohne eine geeignete Waffe für sie konnte sie sich nicht verteidigen. Er musste ihr zumindest schnell beibringen, wie sie sich damit zu mindestens rudimentär verteidigen konnte, falls die beiden mal getrennt sein würden. Er nahm sich vor, dies zu tun, sobald sie sich um den Tribut aus Distrikt 10 gekümmert hatten. Mit einem Seitenblick zu Abby versuchte er sie fragend anzusehen, was sie denn wollte. Er war nicht ihr Anführer, und nur weil er mit Messern umgehen konnte, hieß das nicht, dass die aus 10 das nicht konnte. So wie die grinste, schien es, als seien auch ihr Messer nichts Neues. Er musste also aufpassen, auch wenn er so ziemlich mit Messern aufgewachsen war, konnten sie sich in den Händen anderer gegen ihn wenden. Er konnte also keine Messer werfen, wenn er sich nicht sicher war, dass sie treffen, da sie sonst vom Tribut aus 10 aufgesammelt und verwendet werden konnten. Das galt es also zu vermeiden. Sollte es zum Kampf kommen, musste er taktisch klug vorgehen und hatte keine zweite Chance. Da hieß es treffen oder sterben.
Still alive: Connor Lee Sanders, Distrikt 5 - Tribut der 5. Hungerspiele
Ich muss clashen, ich muss fighten, Meinem Team den Weg bereiten, All for One - jeder für sich, Wer Feind ist war mal Freund für mich, Wollt frei wie ein Vogel sein, jetzt bin ich vogelfrei allein, Kein Held mehr, doch ein Antiheld, Mich stört's nicht, bald gehört mir die Welt!
Die Schwarzhaarige musterte den Jungen aus 5, als er sprach. Er würde sie also nicht angreifen, sollte sie jetzt verschwinden. Aber wo sollte sie den hin? Im Dschungel konnte sie nicht länger bleiben. Dort gab es wahrscheinlich zu viele dieser Pflanzen, welche die Pollen abwarfen, an denen Selen fast erstickt wäre. Aber die zwei Tribute wollte sie auch nicht grundlos töten, obwohl das ihrem Ziel zu gewinnen entsprach. Was hatte sie für eine Wahl? Es würde den beiden sicherlich nicht passen, würde sie bei den Ruinen bleiben. Oder hätten sie kein Problem damit? Das konnte Selene nur erahnen. Sie senkte das Messer, blieb aber unverändert stehen. Nur ihre Stimme, begleitet von einem leichten Kopfschütteln gab sie von sich. Ich kann keinen anderen Weg gehen. Aber ich werde euch auch nicht angreifen... solang ihr es nicht tut. Jetzt hatten sie die Wahl. Angreifen und mit hoher Wahrscheinlichkeit sterben oder vorerst weiterleben und Selene in ihrer Nähe zu ertragen.
Abigail Rowes / Distrikt 8 / bei Connor und Selene
Abby schnaubte verächtlich, als sie die selbstsicheren Worte der Gegnerin hörte. Was war denn das für eine Logik? Wieso tat sie gerade so, als sei sie in der vorteilhaften Position? Immerhin waren zwei Personen, egal wie unbegabt sie im Kampf auch sein mochten, trotzdem viel stärker als eine einzige. Außerdem konnte man sich sowieso immer nur auf einen Gegner zur Zeit konzentrieren, was bedeutete, dass man für den anderen ein leichteres Ziel darstellte. Jedenfalls nach ihrer Vorstellung von einem Kampf. Mittlerweile erinnerte sie sich auch wieder ein wenig besser an das Mädchen. Sie hatte ein gewisses Talent im Umgang mit Messern gezeigt und die Trainer waren ganz begeistert davon gewesen. Doch Abby war überraschenderweise zuversichtlich. Auch wenn sie zu nicht viel nütze war, konnte sie das Mädchen vielleicht ablenken. Also raunte sie Connor leise ihren improvisierten Plan zu. „Connor, ich glaube, wenn wir dem Kampf aus dem Weg gehen, lassen sich die Spielmacher etwas noch Schlimmeres einfallen und darauf habe ich erst recht keine Lust. Und wenn die so darauf brennt, zu kämpfen und bei einer vorerst friedlichen Lösung trotzdem in unserer Nähe bleibt, können wir einer Konfrontation am Ende sowieso nicht entgehen. Und dann bringen wir es lieber jetzt hinter uns, wo wir noch nicht total geschwächt sind.“ Connor schien die Möglichkeiten abzuwägen, doch schlussendlich nickte er ergeben. Abby kannte das Gefühl, denn sie hatte auch nicht die geringste Lust, sich mit irgendjemandem bis aufs Blut zu prügeln, der eigentlich genau so wenig verdient hatte, hier zu sein, wie sie selbst. Doch Connors Anwesenheit gab der sonst ängstlichen Persönlichkeit Abbys eine so überwältigende Sicherheit, dass sie nickte, als ihr Verbündeter mit einer unauffälligen Kopfbewegung zu den Messern in seiner Hand deutete. Und entschlossen ging Abby ein paar Schritte in Richtung der Tributin aus 10 und stellte sich somit halb in die Wurfbahn zwischen ihr und Connor. Fast wurde sie vor Angst ohnmächtig, doch lieber würde sie sterben, als dem sehr von sich überzeugten Mädchen das auch noch zu zeigen.