Connor Lee Sanders / Distrikt 5 / bei Abigail und Selene
Connor traf jetzt eine Entscheidung. Ein Schatten im Hintergrund, der ihnen jederzeit ein Messer von hinten durch den Brustkorb stechen konnte, war nicht ganz sein Wille. Dann musste es halt sein. Schließlich hatte er auf diesen Moment hingearbeitet. Die aus 10 hatte eigentlich keine Chance gegen zwei. Sie konnte zwar auch mit Messern arbeiten, aber hatte keine Chance, ihres zu werfen, sonst wäre sie unbewaffnet. Und sie konnte sich nicht auf zwei gleichzeitig fokussieren, wenn er und Abby gemeinsam angreifen würde, wäre sie überfordert. Das war zumindest sein Plan. Er hoffte einfach mal, dass das funktionieren würde. Als Abby diesen Plan in sein Ohr raunte, nickte er. Auch sie wusste, dass es sein musste. Abby ging halb in seine Wurfbahn, genau so, dass er an ihr vorbei werfen konnte, und den Tribut aus 10 treffen konnte. Er nahm ein Messer in seine rechte Hand und näherte sich ebenfalls langsam dem Tribut. Wenn er jetzt das Messer werfen würde, bestünde die Chance, dass er den Tribut tödlich trifft. Er könnte aber auch vorbei werfen oder Abby treffen. Das war eigentlich eine 50-50 Chance. Na ganz klasse. Er beruhigte sich und wartete auf eine Bewegung seines Gegners, um ein Kampfmuster entwickeln zu können.
(Änderung weil falscher Text xD)
Still alive: Connor Lee Sanders, Distrikt 5 - Tribut der 5. Hungerspiele
Ich muss clashen, ich muss fighten, Meinem Team den Weg bereiten, All for One - jeder für sich, Wer Feind ist war mal Freund für mich, Wollt frei wie ein Vogel sein, jetzt bin ich vogelfrei allein, Kein Held mehr, doch ein Antiheld, Mich stört's nicht, bald gehört mir die Welt!
Selene versuchte zu lauschen, während das Mädchen leise mit dem Jungen sprach. Hatte sie den Bogen etwa doch überspannt? Was sollte sie den machen... im Wald würde sich dauernd ihre Allergie melden und hier wäre es bestimmt etwas sicherer gewesen. Zur Sicherheit hob sie das Messer wieder an, war noch immer in Verteidigungsposition, bereit sie zu wehren. Als das Mädchen aus 8 sich zwischen sie und Conner stellte runzelte Selen leicht die Stirn. Lasst es lieber bleiben. Ich will im Moment nicht kämpfen! Aber was würde ihr anderes übrig bleiben, wenn es so weiter ging? Sie hatte versprochen zu Gewinnen aber nicht, das sie mit töten ans Ziel kommen wollte, sollte es sich vermeiden lassen. Ich-, starkes husten durchfuhr ihren Körper. Ich verspreche euch, dass ich nicht kämpfen werde, sollte ich hier bleiben dürfen. Erneut musste sie husten. Sie fing an sich panisch um zusehen und tatsächlich! Nur wenige Meter von Selen entfernt wucherte eine Blume, wessen Pollen im Licht, der sich stetig steigenden Sonne, zu sehen waren. Ein krampfartiger Hustenanfall lies ihr das Messer aus den Händen gleiten. Bitte- Den Mund hatte sie mit der linken Hand verdeckt. Ihre Augen tränten wieder stark und das Gesicht war von der Hitze und Allergie rot. Bitte, ich kann nicht länger im Wald bleiben!
Connor Lee Sanders / Distrikt 5 / bei Abigail und Selene
Was war denn jetzt los? Erst war sie siegessicher und wollte die beiden abmurksen und in der nächsten Sekunde kriegt die einen Krampfanfall? Connor wusste nicht mehr, was er jetzt tun sollte. Doch, eines wusste er! Selbst wenn sie dies nur spielte, er konnte es zu seinem Vorteil nutzen. „Okay, du meinst also, du greifst uns nicht an? Das will ich sehen. Geh ein paar Schritte von deinem Messer weg und lass Abby es aufheben. Wenn du schlau bist, tust du das. Solltest du dies nicht tun, sehe ich mich gezwungen zu handeln!“ Connor hatte eine feste Stimme, obwohl er innerlich nicht ganz so stark war. Er festigte den Griff um das Messer in seiner Hand und ging in eine Drohgebärde, wobei er Abby anzeigte, ein wenig aus seiner Wurfbahn zu gehen, damit er trotzdem noch frei werfen konnte. Jetzt musste sein Plan nur noch klappen. Wenn er auch dieses Messer an sich nehmen konnte, wäre er eine viel größere Hilfe! Er könnte Abby ihres zurückgeben und ihr zeigen, wie man es benutzt! Connor malte sich schon im Hinterkopf Pläne aus, während der vordere Teil seines Hirns sich auf den Kampf konzentrierte. Blieb nur abzuwarten, was die aus 10 machen würde.
Still alive: Connor Lee Sanders, Distrikt 5 - Tribut der 5. Hungerspiele
Ich muss clashen, ich muss fighten, Meinem Team den Weg bereiten, All for One - jeder für sich, Wer Feind ist war mal Freund für mich, Wollt frei wie ein Vogel sein, jetzt bin ich vogelfrei allein, Kein Held mehr, doch ein Antiheld, Mich stört's nicht, bald gehört mir die Welt!
Bei Conners Worten blickt Selene unsicher an Abigail vorbei, direkt in Conners bedrohlich funkelnde Augen. Was wenn es ein Trick war? Ohne Messer würde sie sich nicht mehr richtig verteidigen können und der Bogen, den sie auf dem Rücken trug und den Tributen bis jetzt nicht aufgefallen war, konnte sie ohne Pfeile schlecht benutzen. Sie könnte allerdings auch etwa anderes in die Sehne einspannen. Oder sie könnte ihn anders benutzen. Mal sehen... Nach kurzem Zögern trat sie einige Schritte von dem Messer weg, die Hände als verstärkende Geste, oder auch nicht, ein Stück nach oben gehalten. Sie lächelte leicht provokant. Da liegt es, nimm es dir.
Antares - D10 - Flussende Der Inhalt des Rucksacks entpuppte sich als Verbandzeug, stabil aussehende Gummibänder und einer Art Sonnenbrille. Antares hatte sofort eine Idee zur Verwendung der Gummibänder, er nahm sein Messer und baute sich aus beidem ein einfaches Sheng Biao und packte alle Sachen in einen Rucksack nur die restlichen Gummis steckte er in die Taschee an seinem Gürtel. Nur den improvisatoischen Speer und seine neue Waffe ließ er draußen. Dann beschloss er ein Stück weiter nach Norden zu laufen, da dort auf der Karte Ruinen eingezeichnet waren, die er aus der Enfernung ansehen wollte. Da es immer wärmer wurde trank er nochmal aus dem Fluss und verbuddelte dann den zweiten unnützen Rucksack, damit man nicht sofort merkte, das er hier gewesen war. Dann lief er im Lauftempo los. Nach einiger Zeit hatte er das Gefühl stimmen zu hören und schlich näher an die Geräuschquelle. Ich verspreche euch, dass ich nicht kämpfen werde, sollte ich hier bleiben dürfen., hörte er eine Stimme und als er nur noch wenige Meter entfernt unentdeckt sich verbarg, konnte Antares auch sehen, was vor sich ging. Seine Distriktpatnerin erlitt gerade einen schrecklichen Hustenanfall, was ihn an ihre Pollenanfälligkeit erinnerte. In ihrer Nähe sah er den Jungen aus 5 und das Mädchen aus 8, offensichtlich waren sie Verbündete und sahen sich dadurch eindeutig im Vorteil. Antares sah, dass der Junge zwei Messer hatte, folglich war das Mädchen unbewaffnet. Er sah wie er seine Distriktpatnerin aufforderte, ihr Messer hinzulegen und während er mach das bitte nicht..., dachte holte er das andere Gummiband aus seiner Tasche ohne einen Laut zu machen. Da liegt es, nimm es dir., sagte Selene und er merkte den Tonfall in ihrer Stimme. Sie hatte auch einen Plan. Genauso wie der Junge aus 5. Antares machte sich bereit zu rennen. Schnell zu rennen.
Abigail Rowes / Distrikt 8 / bei Connor und Selene
Abby runzelte misstrauisch die Stirn. Irgendetwas an diesem Mädchen kam ihr mehr als faul vor. Wieso war sie eben fast an einem Hustenkrampf gestorben, schien jetzt aber wieder süffisant grinsen zu können? Was spielte sie hier für ein Spiel? Wusste sie etwas, von dem sie und Connor keine Ahnung hatten? Was war ihr Ass im Ärmel, das sie so sicher in ihrem Tun sein ließ? Von Abbys Gedanken zum Thema Ungerechtigkeit und dass keiner von ihnen verdient hatte, hier zu sein, war nicht mehr viel übrig. Wenn es sein musste, würden eben andere Kinder sterben müssen. Abby wollte genau wie alle anderen zurück zu ihrer Familie und andere Kinder waren ihr bestimmt nicht wertvoller als das eigene Leben. Als Connor zu Ende gesprochen hatte und das Mädchen dem Deal sogar zustimmte, trat Abby ein paar Schritte weiter vor, blieb jedoch trotzdem angespannt, denn sie vertraute dem verschlagenen Tribut nicht einen Meter über den Weg. Als ihre Finger das für die Umgebung seltsam kühle Metall des Messers umschlossen, stutzte sie kurz. Irgendetwas fühlte sich seltsam an. Sie konnte nicht präzisieren, was dieses Gefühl genau war – ob sie sich verfolgt fühlte, oder beobachtet – aber irgendwie war ihr komisch zumute und flau im Magen, als sie sich mit dem Messer in der Hand aufrichtete. Auch wenn sie sich damit eher schlecht als recht verteidigen konnte: Es fühlte sich ungemein gut an, nicht komplett schutzlos zu sein. Hoffentlich wusste Connor, was er da tat. Er provozierte mit diesem dominanten Verhalten zweifellos eine Konterreaktion. Die konnte allerdings viele Facetten haben und sicher auch verspätet kommen, also zum Beispiel irgendwann in der Nacht, wenn die aus 10 sie hinterrücks unentdeckt anfallen konnte. Sie hatte zwar versprochen, die beiden nicht anzugreifen, aber wie gesagt hegte Abby eher wenig Vertrauen für das Mädchen. Doch dieses Risiko mussten sie jetzt wohl eingehen. Abby waren die anderen Tribute zwar herzlich egal – aber jemanden töten wollte sie auch wieder nicht. Geschweige denn, dass sie das Talent dazu hatte. Also trat sie langsam wieder zurück in Richtung Connor – allerdings ohne sich dabei umzudrehen. Man konnte ja nie wissen.
Micah Crosswell / Distrikt 9 / südöstlicher Wald, in der Nähe des Flusses --- in Richtung Osten
Micahs Freude schwand und machte der Enttäuschung Platz, als er erkannte, dass es nicht July war, was da vor ihm stand. Lediglich ein pilzbewachsener, ebenholzschwarzer Urwaldriese stand vor ihm. Er musste die orangenen Pilze für ihr flammenfarbenes Haar gehalten haben. Einmal kurz blinzelnd ließ er sich erschöpft gegen den Baum sinken.
Die Sonne war weiter an den Himmel gestiegen und er schwitzte ungemein. Seine Zunge war ausgedorrt und seine Kleidung presste fest gegen seinen Körper. Das bisschen Urin, was er ausgeschieden hatte, war hellbraun gewesen. Er musste seine Verbündeten finden, aber ohne eine Pause käme er nciht weiter vorran. Sein Atem ging keuchend und schlagweise und er hatte das Gefühl, seit Tagen nichts mehr getrunken zu haben. Erst jetzt fiel ihm sein Rucksack ein, den er immer noch an die Brust gepresst hatte, als hinge sein Leben davon ab. Tat es gewissermaßen ja auch.
Vorsichtig öffnete er ihn, in der Angst, dass ihm etwas entgegensprang, aber erleichtert stellte er fest, dass nichts passierte. Dann inspizierte er den Inhalt des Rucksacks genauer und ihm wurde übel, als er erkannte, dass kein Wasser drin war. Dafür enthielt er eine Rolle Draht, ein langes Seil und eine Art zugespitzte, dicke Stöcke. Holzpflöcke, erinnerte Micah sich. Frustriert und durstig warf er einen der Stöcke gegen einen Baum ind er Nähe und es gab ein dumpfes Geräusch von sich, als Holz auf Holz schlug.
Er musste an seine Familie denken, an Jeffrey und Timmy und seine Eltern, die so geweint hatten beim Abschied. Die Arme um die Knie geschlungen presste er den Rucksack so fest an sich, dass die Drahtrolle auf der anderen Seite des Stoffes schmerzhaft in seine Brust einschnitt. Aber er erlaubte es sich nicht, zu weinen. Er durfte nicht wie ein Schwächling wirken, auch wenn ihm das im Moment eigentlich ziemlich egal war. Micah konnte doch gar nichts. Zu Anfang der Spiele hatte er vom Sockel aus den riesigen schwarzen Berg gesehen. Er wusste bei Gottes Willen nicht, was das war. Genauso wie die ganzen Pflanzen hier, die exotisch und auf ihn irgendwie gefährlich wirkten. Micah war diese Welt fremd, er kannte sie nicht. Zuhause bei ihnen war alles anders. Es gab nur Getreide und Fabriken, und Fabriken udn Getreide. Weit und breit keine lila Blumen und keine riesigen Bäume. Und deshalb fürchtete er diese Welt.
Elijah Baker / Distrikt 4 / bei den anderen Karrieros
Elijah schnaubte bei den Worten des Einsers. "Natürlich kann ich sie braten.", höhnte er, "was glaubst du, wer ich bin? Ein dreckiges Schulkind aus Zwölf?" Er lachte sarkastisch auf, dann warf er den Stock in das Gebüsch, was ein leises Rascheln von sich gab. "Ich geh jetzt die anderen kleinen Windelkinder suchen.", sagte er, den Plan des Einsers ignorirend. Sollte der ruhig im Sand rummalen. Er konnte besseres tun, als Bildchen malen.
"Wenn ich bis dahin keine Waffen hab, erwürge ich die Winzlinge mit bloßen Händen.", verkündete er großspurig und sah sich nach den anderen um. "Kommt wer mit, die klenien Heulsusen umbringen? Sonst gehe ich allein." Abwartend sah er sie an und leckte sich schon beim Gedanken an schreiende Opfer, die sich unter dem Griff seiner Hände wanden.
[Editiert, um Elijah hinzuzufügen.]
On Alive
Micah Crosswell, Distrikt 9, Sohn der Farmer und Messerwerfer - verbündet mit Amaya und July
Elijah Baker, Distrikt 4, Kind des Meeres und ein Opfer der Spiele wie du und ich - stolzer Karriero
Amaya Levinin D6, östliche Richtung Waldrand am Fluss entlang
Als erstes muss ich meine Verbündeten finden, zuvor aber die Flasche auffüllen. Auch muss ich es erstmal sicher hier runter schaffen, ohne mich zu verletzten... Wenn ich meine Verbündeten nicht finde muss ich mich um Essen und einen Unterschlupf kümmern. Wenn doch, machen wir das zusammen. Das sollte es erstmal gewesen sein, also los geht es. Amaya drehte sich halb und griff nach einer Liane, an der sie sich sicher wieder aufrichten konnte. Als sie halbwegs sicher stand setzte sie ihren Rucksack auf, wischte ihre Hände an der Hose ab und sah nach unten. Der Baum war sich 30 Meter hoch und wenn sie dort runter stürzen würde, dann... Bei diesem Gedanken, welcher sich grade in ihren Verstand grub musste sie den Kopf schütteln. Die Braunhaarige würde ruhig und langsam machen, sich nur auf ihre Bewegungen konzentrieren. Sie atmete noch einmal tief ein, bevor sie einen ihrer Füße auf einen weiter unten hängenden Ast stellte, der andere folgte. So ging es mit Händen und Füßen immer weiter runter. Immer mit der selben Technik. Drei Körperteile mussten immer halt finden, das vierte seinen Weg voran bahnen. Nachdem sie ein drittel geschafft hatte und dazu noch in dieser brennenden Hitze, welche sie eigentlich vermeiden wollte, machte sie kurz Pause. Die Tributin sah nach unten, der Boden war nicht mehr so weit entfernt, aber zum Springen war es noch zu gefährlich, also musste sie diesen Gedanken schnell wieder aus ihrem Kopf schütteln. Es wäre wirklich unschön sich dabei einen Fuß zu verstauchen, oder schlimmeres. Noch einmal trocknete sie ihre Hände an der Kleidung, dann kletterte sie weiter, bis nun auch die letzten Meter hinunter bezwungen waren. Auf dem feuchten Urwaldboden angekommen sah sie sich um, kein anderer Tribut war in Sichtweite. Trotzdem holte sie zum Schutz ihr Kurzschwert aus dem Rucksack und auch die Flasche, um sie am Fluss sofort griffbereit zu haben. Mit dem Schwert in der rechten Hand machte sie sich auf zu dem frischen Wasser, welches, mit immer weniger Distanz dorthin, stärker rauschte. Am Waldrand blieb sie hinter einem großen Baum stehen und vergewisserte sich, dass inzwischen kein anderer seinen Weg hierhin gefunden hat. Ihre braunen Augen folgen über die Umgebung, aber bis auf ein paar Affen in den Bäumen auf der anderen Seite war niemand zu erkennen. Mit flinken und vorsichtigen Schritten eilte sie über den Kies, welcher unter ihren Füßen knirschte. Mit einem letzten prüfenden Blick legte sie das Schwert neben sich ab, schraubte den Deckel der Aluminiumflasche ab und hielt sie unterwasser, so dass es hinein fließen konnte. Nachdem die Flasche bis oben gefüllt war schraubt Amaya den Verschluss wieder drauf, steckte sie in den Rucksack, setzte ihn schnell wieder auf und nahm ihr Schwert in die Hand. Und so schnell wie sie vom Waldrand über den Kies gelaufen war, so war es jetzt auch umgekehrt. Ohne einen weiteren Laut, als das Rascheln von Blättern zu machen, verschwand sie hinter den Bäumen, welche den Waldrand bildeten. Von dort aus folgte sie dem Fluss Richtung Osten. Hoffentlich kommen Micah und July auch hierher... bitte, sie müssen einfach hierher kommen.
~// Amaya Levinin // Tribut der 5. Hungerspiele // Ein einfaches Mädchen aus Distrikt 6 //~
~// Ashton Traves // Tribut der 5. Hungerspiele // Eine vergebliche Suche nach Vertrauen //~
Micah Crosswell / Distrikt 9 / Wald in der Nähe des Flusses --- Richtung Osten
Micah war gewandert. Er fühlte sich wie nach einem langen Arbeitstag zuhause auf den Feldern. Einem heißen Tag, einen Tag, an dem merkwürdige Pflanzen wucherten und kein tropfen Regen den Weizen, die Hirse und das andere Getreide bewässerte. Nein, solche Tage gab es zuhause in Distrikt 9 nicht. Und je mehr der in den Wald eindrang, desto unheimlicher wurde ihm die Sache. Die Sonne war unwahrscheinlich schnell an den Horizont gedrungen und seine Zunge war trockener denn je und klebte an seinem Gaumen fest. Die Lippen waren trocken und rissig und mehr als jedes ander Mal sehnte er sich nach einem Schluck Wasser. Er knabberte immer wieder an einer handflächengroßen Frucht, die er im Wald gefunden hatte und die ihm ungefährlich erschienen war, doch sie konnte seinen Durst nicht wirklich bewältigen. Micah hechelte und keuchte stoßend, während er lief. Aber das machte das Ganze nicht besser. Er sah schwarze Flecken vor seinen Augen, die sich lila verfärbten und mit allerletzter Kraft schleppte er sich durch ein Gebüsch aus Ranken. Dann brach er mitten im Gang ab, fiel auf die Knie und der Strecke nach zu Boden. Stoßatmend zwang er sich, die Augen aufzubehalten. Aber es wäre so einfach, jetzt einzuschlafen. Sich hinzulegen und zu schlafen... Nein! So durfte er nicht denken. Was war mit den Zwillingen? Mit seinem Vater, der doch jede Hilfe gebrauchen konnte? Er durfte nicht einschlafen. Und doch...Micah streckte schlaff die Hand und es knirschte überraschenderweise. Kies. Tausende kleine Steinchen bohrten sich feucht in seine Handoberfläche. Feucht. Feucht. Es dauerte einen Moment, bis die Situation ihm klar wurde. Feucht. Kies. Wasser. Wasser! Micah schaffte es, das eine müde Augenlid flackern zu lassen, aber er war von neuer Tatenkraft beflügelt worden und zitternd kroch er auf den Knien bis hinüber zum Fluss. Tatsächlich! Klares, kaltes Wasser, welches er mit den Händen schöpfte und zum Mund führte. Vor lauter Übermut lachte er laut auf, so gut tat das Wasser. Er trank fünf, sechs gierige Schlücke, dann ermahnte er sich, es ruhiger anzugehen. Sonst würde sein Frühstück sicher noch hochkommen. Das Frühstück, welches er noch im hübschen, aufgeschmückten Kapitol verbracht hatte. Wie fern es ihm jetzt schien. So lange her. Dabei waren es sicher nur ein paar Stunden. Der Gedanke an Hühnchen in Erdnaussauce, Lammeintopf mit Backpflaumen und mit Glasur überzogene Schwarzwälderkirschtorten ließ ihn sehnsüchtig aufstöhnen. Aber sein Vater hatte immer gesagt, er sollte sich mit dem zufrieden geben, was er habe.
Und das waren nun einmal Rinde, Beeren und Wurzeln. Und dann sah er die Gestalt, ein Schatten, einige Meter abseits von ihm, die auch am Fluss trank. Er musste einfach an ihr vorbei gelaufen sein und sie an ihm. Sein Herz schlug schmerzhaft schnell, als er mit zittrigen Beinen aufsprang, bereit zum Rennen.
"Ich hab ein Messer!", schrie er panisch und fuchtelte mit seinem Taschenmesser rum. Was musste er für ein lächerliches Bild abgeben. Und warum war er eigentlich nicht schon längst weggelaufen? Aber jetzt war es sowieso geschehen. Er würde in den nächsten Minuten , vielleicht Sekunden sterben. Mit zittrigen Händen machte er sich bereit auf den Tod.
On Alive
Micah Crosswell, Distrikt 9, Sohn der Farmer und Messerwerfer - verbündet mit Amaya und July
Elijah Baker, Distrikt 4, Kind des Meeres und ein Opfer der Spiele wie du und ich - stolzer Karriero
Diese Hitze war nicht aus zu halten! Schon wieder musste Amaya den Waldrand verlassen und etwas trinken. Das Wasser in ihrer Flasche wollte sie noch nicht nehmen, solang der Fluss in ihrer Nähe war. Sie sah sich um, kniete sich hin und trank ein paar Schlücke aus der Hand. Es tat immer wieder gut. Was würde nur geschehen, wenn die Spielemacher die Flüsse austrocknen ließen...? Ohne Reserven und andere Wasserquellen würde man nach kurzer Zeit verdursten. Oder-, ihr Blick wanderte in die Richtung des Vulkans, der Vulkan ist Teil des Finales... An so ein Szenario wollte Amaya lieber nicht denken, aber dennoch musste sie es um die Möglichkeiten zu planen, wie sie diesen Ort überstehen konnte.
Das Rauschen des Wassers übertönte jegliches, zu leises Geräusch, was sich nicht nah genug an dem Mädchen befand. Dass einer ihrer Verbündeter nur unweit von ihr entfernt war nahm sie dadurch nicht war. Erst als sie die aufgeregte Stimme des Jungen vernahm sah sie erschrocken auf. Für einen Moment war sie wie erstarrt, denn ein Teil ihres Gehirns war geschockt. Wäre es ein feindlicher Tribut gewesen, dann würde es jetzt wohl schlecht für sie stehen. Doch als Amaya realisierte, dass es Micah war entspannten sich ihre Gesichtszüge etwas. Ein leichtes, erleichtertes aber auch entschlossenes Lächeln schmückten ihre Lippen. Dennoch war alles was sie hervor bringen konnte ein leises: Micah
(bearbeitet wegen nicht dick geschriebenen Wort)
~// Amaya Levinin // Tribut der 5. Hungerspiele // Ein einfaches Mädchen aus Distrikt 6 //~
~// Ashton Traves // Tribut der 5. Hungerspiele // Eine vergebliche Suche nach Vertrauen //~